ERGOTHERAPIE

Ergotherapie bewirkt größtmögliche Eigenständigkeit von Erkrankten im Beruf, sozialen Umfeld, Schule und Alltag, durch Wiederherstellung, Entwicklung, Verbesserung oder Erhaltung von motorischen, nervalen, psychischen und kognitiven Funktionen und Fähigkeiten mittels bestimmter ergotherapeutischer Maßnahmen. Funktionen und Fähigkeiten eines Menschen können z.B. durch einen Schlaganfall verloren gehen oder bei Kindern auf Grund von Entwicklungsstörungen in nicht ausreichendem Maße ausgebildet sein.Ergotherapie hat einen ganzheitlichen Ansatz und schult so nicht nur die Motorik, sondern das ganze menschliche System: Bewegung – Wahrnehmung – Aufmerksamkeit und Koordination.

Ergotherapie hilft Menschen, die durch Krankheit, Unfall oder eine Beeinträchtigung von Geburt an haben, in Ihrer Selbständigkeit / Eigenständigkeit im Leben voran zubringen oder zu erhalten. Ergotherapeuten helfen bei körperlichen und psychischen Problemen, den Alltag besser zu bewältigen. Dies geschieht durch gezieltes Üben oder trainieren von Fähigkeiten und Funktionen, die beeinträchtigt sind.

Pädiatrisch

Die Methode wendet sich an Kinder vom Säuglings- bis zu Jugendlichen wenn ihre Entwicklung verzögert ist, sie in ihrer Selbständigkeit und Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von einer Behinderung bedroht oder betroffen sind.

Die Ursachen hierfür sind z.B. angeborene oder früherworbene Störungen des Bewegungsablaufes infolge von Hirnschädigungen oder Entwicklungsstörungen, Sinnesbehinderungen, Störungen der Wahrnehmungs- verarbeitung, Störungen in der Sozialentwicklung und Kommunikationsfähigkeit sowie psychische Erkrankungen und geistige Behinderungen.

Neurologisch

Ergotherapie & Neurologie sind  eng verbundene Bereiche in der Medizin. Vor allem Erkrankungen des Zentralnervensystems werden bei der Ergotherapie . Das Gehirn ist in der Lage, auch nach größeren Schädigungen in bestimmten Regionen wieder Nervenverbindungen aufzubauen. Deshalb ist es wichtig, genau diese Bereiche zu trainieren und zu fördern. Hier setzt die Ergotherapie in der Neurologie an. 

In der Neurologie werden vor allem Erkrankungen des zentralen Nervensystems z.B. Schlaganfall, Schädel-Hirn-Verletzungen, Querschnittslähmungen oder Multiple Sklerose behandelt. Diese weisen in der Regel sehr komplexe Störungsbilder auf, die sich vergleichsweise langsam und nur selten vollständig zurückbilden. 

Orthopädisch

Hier werden Patienten aller Altersstufen mit Störungen aus den Bereichen der Orthopädie, Traumatologie und Rheumatologie behandelt,z.B.

  • angeborene Fehlbildungen des Rumpfes, der Arme und Hände,
  • Abnutzungserscheinungen, Erkrankungen der Wirbelsäule und anderer großer Gelenke
  • entzündliche und degenerative Gelenkserkrankungen aus dem rheumatischen Bereich,
  • Verletzungen der Knochen, Muskeln, Sehnen und Nerven.

Die Beweglichkeit soll wieder hergestellt, die Muskulatur gekräftigt und die Geschicklichkeit und Koordination beider Hände und der einzelnen Finger normalisiert werden. 

Psychisch

Anliegen der Ergotherapie in der Psychiatrie ist das Wiedereingliedern der Patienten in die Gesellschaft. Dazu müssen die Motivation, die Belastbarkeit und die Ausdauer gestärkt werden. Ganz wichtig sind das Einüben neuer Denkmuster und die Förderung des Selbstvertrauens. Die Betroffenen werden angeleitet, wieder selbstständig ihren Tagesablauf gestalten und strukturieren können, ohne in die alten Verhaltensmuster zurückzufallen. Emotionale Fähigkeiten werden gefördert und der Patient lernt, seine Gefühle auszudrücken.

Geriatrisch

Besonders ältere Patienten brauchen spezielle Diagnosestellungen und Therapiemethoden. Diese dienen dazu, im Alter auftretende Alterungsprozesse und altersbedingten Abbauprozesse besser zu berücksichtigen und  mit in die Therapie einbeziehen zu können. Die Geriatrie beschäftigt sich mit den akuten und zum Teil chronisch auftretenden Erkrankungen der Patienten

und  ist ein wichtiges Mittel in der Altersheilkunde geworden . Wichtig sind die Ansätze der Therapien besonders bei den Fällen, bei denen Beeinträchtigungen durch Schlaganfälle oder Morbus Parkinson vorliegen und dementsprechend diagnostiziert worden sind.